Dienstag, 9. September 2008

Centraltheater. Ende Neu.

Das Schauspiel Leipzig ist ja unter dem neuen Intendanten Sebastian Hartmann zum Centraltheater mutiert. Im aktuellen Kreuzer gibt es ein ausführliches Special zum Thema. Beworben wird der Neustart mit den Worten Ende Neu, dem Titel eines Neubauten-Klassikers:

Ende Neu

Goodbye Hallo
Insel zu verschenken
Nur kein Neuland mehr
Lass' andere auf Trampelpfaden

mit Steinchen hinterher

Wir werden was wir sind, und:

Ende Neu

Einst neue Bauten
Auf der Insel eingestürzt
Tür zu! Wir tanzen weiter
engumschlungen nur
Halt mich fest an den zwei Worten:
Ende Neu

Wir kennen uns schon lange
Der Phönix und ich
Ich lehrte in zwei Worte
damit er mit mir spricht:
Ende Neu

Goodbye Hallo
Nimm zwei:
Ende Neu

Ende Neu

Ende Ende Ende Neu

Insel zu verschenken
Nur kein Neuland mehr
Wir nehmen etwas Anlauf
und machen einen Satz so gross wie New York
und schöner als die Sonne
zum Geschenk
Einen Satz mit nur zwei Worten:
Ende Neu

Einstürzende Neubauten

Wenn hier der Titel in dem Sinne Programm ist, verspricht das natürlich sehr viel. Holt er die Neubauten gar mal für die Konzertreihe nach Leipzig? Das wäre was...

Hartmann hat zudem Guillaume Paoli als Hausphilosophen verpflichtet, der mit der Prüfgesellschaft und der Parallelproduktion zwei Projekte führt, die das werte Publikum stärker einbinden wollen. Mich macht es sehr neugierig und ich werde mir das mal anschauen und mitmachen.

Vielversprechend klingt auch Die Schock-Strategie. Hamlet nach Naomi Klein. Deren Sachbuch hat trotz interessanter Thesen wohl auch völlig zu Recht einiges an Kritik einstecken müssen. Insofern bleibt abzuwarten, wie differenziert man dieses heikle Thema schauspielerisch inszenieren kann. Schließlich droht hier die Gefahr, bloß in platte Linkspolemik abzurutschen.

Es bleibt also spannend und offenbar einiges zu entdecken. Ich bin jedenfalls schon neugierig.

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